Allgemein Freizeit Garten

Der Frühling im Süden – oder die Eröffnung der Gartensaison

Endlich ist der Frühling da und die Gartensaison darf eröffnet und der Berg an Arbeit angepackt werden. Nachdem sich letztes Jahr alles um die Baustelle und das Haus gedreht hat, wurde im Hinblick auf die Begrünung eher wenig bis nichts unternommen. 

Im Herbst letzten Jahres haben wir den kleinen Anfang gemacht und reichlich Himbeersträucher gepflanzt. Damit hatte es sich aber auch schon und wir haben den Winter über Pläne geschmiedet, was wir jetzt eigentlich mit dem ganzen Land anfangen wollen. Dieses Jahr wird daher nicht nur das Haus renoviert, sondern auch viele Zeit in das Grundstück selbst investiert.

Der heiß ersehnte frühe Frühling im Süden hat auch dieses Jahr etwas auf sich warten lassen. Auch wenn wir uns gerne ein paar warme und sonnige Tage für einen Spaziergang am Strand gewünscht hätten, hatte das kühle Wetter im März den Vorteil, dass uns mehr Zeit für die im Frühling so anstehenden Arbeiten auf dem Land zur Verfügung stand. Und als eher unerfahrene Gärtner hatten wir diese dringend nötig. 

Zuerst den vorhandenen Baumbestand in Ordnung bringen

Mit den leicht ansteigenden Temperaturen haben wir uns mit Säge und Gartenschere auf den Weg gemacht. Ein über die Jahre verkommener Garten, der kurz davor war aus dem Winterschlaf aufzuwachen wartete schon auf uns. Drei Aprikosenbäume, drei Walnussbäume, ein Pfirsichbaum, ein Mandelbaum und eine Mirabelle wollten in Ordnung gebracht werden. Neben dem jährlichen Rückschnitt, musste auch einiges an morschen Ästen und Wildwuchs rausgeschnitten werden. 

Die Bäume befinden sich zum großen Teil vor den Toren des eigentlichen Grundstücks. Aber in Russland ist es üblich, dass auf dem Land die Grünflächen vor dem Grundstück nicht von der Gemeinde, sondern von den Anwohnern gepflegt werden. Unsere Vorgänger haben hier gute Arbeit getan. Viele Bäume sind bereits über 50 Jahre alt. Nichtsdestotrotz haben wir schon im Vorjahr eine Schale voll Aprikosen ernten können. Wir hoffen, dass nach dem Rückschnitt diese mehr Kraft bekommen und eine gute Ernte bringen. Gute zwei Wochen haben wir für diese Aktion gebraucht und einiges an Brennholz und Schnittgut angehäuft.

Nach langem Zögern haben wir uns auch dafür entschieden, den Frühling dazu zu nutzen den großen und alten Walnussbaum im Garten doch noch zu fällen. Der Schatten den er im Garten erzeugte nahm einen großen Teil der Fläche ein, diese möchten wir lieber für junge Obstbäume und andere Nutzpflanzen nutzen. Mehrere Tage hintereinander haben wir Stamm für Stamm abgesägt, zerkleinert und weggeräumt. Die Säge ist heiß gelaufen, aber am Ende haben wir einen schönen hellen Landstreifen geschaffen.

Gartengestaltung mit neuen Setzlingen

Zwischendurch durften auch schon die ersten Neuzugänge einziehen. Man kann ja nicht die ganze Zeit nur zerstören, man will auch mal was schaffen. Zu den im Herbst gepflanzten Himbeeren, haben wir zunächst weitere Beerensträucher gepflanzt. Unterschiedliche Johannisbeeren und Stachelbeeren durften sich an dem Zaun aufreihen. Dazu gesellten sich später auch noch zwei Maibeeren.

Der helle Landstreifen neben dem Haus, der nach dem Fällen des Walnussbaums entstanden ist wurde auch sofort genutzt. Hier durften eine Pflaume, eine Zwetschge (natürlich für den Original deutschen Streuselkuchen) und eine kleine Kirsche einziehen. Auf der angrenzenden Südwestseite darf jetzt auch eine Schattenmorelle ihre Wurzeln schlagen.

Sowohl Setzlinge als auch Sämereien für Gemüse, Blumen und sonstiges Grünzeug bekommt man in Russland übrigens zu sehr erschwinglichen Preisen. Unsere Sträucher und Bäumchen im Altern von 2-3 Jahren haben wir für je 300-450 RUB erwerben können.

Und weil das Pflanzen von Setzlingen ein so großer Spaß ist, fahren wir jeden Sonntag auf den Markt und holen uns Nachschub von den örtlichen Gärtnereien.

Daher gab es zuletzt auch noch einen zweiten Pfirsich, eine Feige, einen winzig kleinen kanadischen Sanddorn, der den Namen Büffelbeere trägt, und meine geliebte Felsenbirne.

Auch wenn die Setzlinge natürlich ihre Zeit brauchen, um zu schönen blühenden und früchtetragenden Bäumchen heranzuwachsen, ist es mir die Zeit wert. In ein paar Jahren wird es zu einer wunderbar duftenden grünen Gartenlandschaft heranwachsen und uns mit dem leckeren Obst erfreuen.

In der Zwischenzeit genießen wir weiter den Frühling und schauen uns auf den Märkten um, um noch das eine oder andere Pflänzchen mitzunehmen. Auch die Gemüsesaison will noch vorbereitet werden. Bleibt wohl weiterhin viel zu tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert